Auf Ilona Deckwerth folgt Hannah Fischer – SPD-Parteitag unterstützt Radentscheid
Die Ostallgäuer SPD hat eine neue Führungsspitze. Beim Unterbezirksparteitag am vergangenen Samstag in Marktoberdorf wurde Ilona Deckwerth, die 19 Jahre lang den Unterbezirk geleitet hat, mit Standing Ovations verabschiedet und die Diplom-Verwaltungswirtin Hannah Fischer einstimmig zu ihrer Nachfolgerin gewählt. Zur Stellvertreterin wählte die Versammlung erneut Regina Renner aus Füssen sowie zum neuen Stellvertreter Thigis Kirushnathasan aus Kaufbeuren. Außerdem verabschiedete der Parteitag einen Antrag zur Unterstützung des Radentscheids für eine bessere Rahmengesetzgebung für den Radwegbau und die Förderung des Radverkehrs, den ADFC-Kreisvorsitzender Johannes Auburger zum Auftakt der Versammlung erläuterte.
Mit den Worten „Heute stehen große Veränderungen an“ hatte nach der UB-Vorsitzenden Ilona Deckwerth die Vorsitzende des gastgebenden Ortsvereins Marktoberdorf, Katrin Adelheim, die Delegierten aus dem Ostallgäu und Kaufbeuren begrüßt; denn von 19 Vorstandsmitgliedern machten zehn neuen FunktionsträgerInnen Platz. Deren meist langjährige Mitarbeit wurde von Ilona Deckwerth gewürdigt, die den Ausscheidenden rote Rosen überreichte. Zuvor gedachte der Parteitag der 14 Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die seit dem letzten Parteitag verstorben sind, insbesondere der beiden langjährigen Ersten Bürgermeistern Wolfgang Weinmüller (Marktoberdorf) und Josef Fleschutz (Osterzell). Dann ließ Ilona Deckwerth in ihrem Rechenschaftsbericht die vergangenen 19 Jahre ihrer Zeit als Vorsitzende des Unterbezirks mit vielen Bildern Revue passieren, erinnerte u.a. an die Initiativen für die Verbesserung des ÖPNV und die Beschaffung von Luftfiltern für Schulen und Kitas, ihre Besuche bei den Ortsvereinen, die zahlreichen Wahlkämpfe in diesen Jahren und die viel beachteten Verleihungen der Roten ASF-Rose an prominente Preisträgerinnen. Die Delegierten spendeten ihrer bisherigen Vorsitzenden dafür einen langen stehenden Beifall. Positive Zahlen konnte Kassier Marco Ströer vortragen: Gab es 2020 noch einen Verlust zu verzeichnen, nahm der Kassenstand 2021 wieder deutlich zu, so dass sich der Unterbezirk für die im nächsten Jahr anstehende Landtagswahl gut gerüstet sieht. In der Mitgliederschaft dominieren die Männer mit 64 Prozent, das Durchschnittsalter beträgt 61 Jahre und der durchschnittliche monatliche Mitgliedsbeitrag 10,49 €, wusste die bisherige Mitgliederbeauftragte Resi Riedle zu berichten. Immerhin sind 45 Mitglieder im Juso-Alter dabei. Das älteste Mitglied ist 97 Jahre, das jüngste 16 Jahre alt. Die Blicke der Delegierten richteten sich dann auf Hannah Fischer, die coronabedingt per Video zugeschaltet war. Sie wünsche sich eine starke SPD im Ostallgäu und in Kaufbeuren, rief sie der Versammlung zu. Es gehe darum, „noch präsenter zu sein bei den Menschen - vor Ort und in den Köpfen“. Die 37jährige Diplomverwaltungswirtin ist seit 2009 SPD-Mitglied, war bereits stellvertretende Juso-Landesvorsitzende und Mitglied des Juso-Bundesvorstands. Sie ist seit drei Jahren Mitglied des Vorstands der BayernSPD und ver.di-Mitglied. Thigis Kirushnathasan, der zum Nachfolger des bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Pascal Lechler gewählt wurde, der sich nicht mehr zur Wahl stellt, ist 26 Jahre alt und steht kurz vor seinem Master-Abschluss im Fach Kriminologie und Gewaltforschung. Die 37jährige Regina Renner, die erneut zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurde, ist Politikwissenschaftlerin und Pädagogin. Zum Kassier wiedergewählt wurde der Gewerkschafter Marco Ströer ebenso wie Peter Hack als Schriftführer. Zur Mitgliederbeauftragten wählten die Delegierten die bisherige Vorsitzende Ilona Deckwerth, zur Bildungsbeauftragten Josephine Berger. Als Beisitzer wurden gewählt: Renate Domin, Herbert Kelz, Simon Loderer, Erich Nieberle, Susanne Sorgenfrei, Karin Wehle-Hausmann, Dr. Paul Wengert und Tobias Merz. Die Jusos vertritt weiterhin Thigis Kirushnathasan, die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Hannelore Semmlin-Leix und die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerfragen (AfA) Hans Trübenbach. Die Kasse prüfen künftig Catrin Riedl und Pascal Lechler.
Mit einem mit Bildern illustrierten rückblickenden Gespräch von Regina Renner und Karin Wehle-Hausmann mit Ilona Deckwerth, bei der auch manche Episode zur Sprache kam, die die Delegierten zum Schmunzeln brachte, endete der harmonische Parteitag.